Sie werden nicht auf Spurensuche geschickt. Nein, Renate Poller ist diejenige, die sich auf die Suche nach bestimmten Situationen macht. Aufmerksam schaut sie nach Lebensräumen oder Szenen, die eine Erwartung in sich bergen und in ihr den Wunsch wecken, mit dem Pinsel anzugreifen und eine Geschichte daraus zu machen.
Am liebsten sind ihr ganz unspektakuläre Gegebenheiten, ja fast schon langweilige, die sie dann aufpeppen und interessant machen kann. Wie z.B. die Dunkelheit im Konzertsaal, das Fischerboot am durchweichten Strand, das letzte Bier am Abend, die Situation hinterm Haus, der schwindelnde Blick vom Elevator, die öde Wiese vor den Engadiner Bauernhäusern, die Fischerboote vor der unwirtlichen See oder die sehnsuchtsvollen kindlichen Blicke sind Sujets ihrer Leidenschaft. So entstehen Ölbilder und Aquarelle.